Ein falscher Polizist sorgt in Essen für Aufregung

Ein falscher Polizist sorgte Montagmittag (8. August) bei älteren Menschen für große Aufregung. Die Essener Polizei warnt vor diesem Betrüger. Gegen 10 Uhr klingelte das Telefon einer Seniorin auf der Überruhrstraße. Ein Unbekannter gab sich als Kriminalbeamter aus.
Angeblich habe die Polizei zwei Männer festgenommen. Für einen Zugriff sollte die Rentnerin Bargeld bei ihrer Bank abholen. Wenn ein weiterer Täter das Geld verlangt, würde die Falle zu schnappen, so der Betrüger. Zu der fingierten Übergabe kam es glücklicherweise nicht. Die ältere Dame durchschaute die fiese Masche und verständigte sofort die richtige Polizei.

Eine halbe Stunde später blieb es auf der Kupferdreher Straße zum Glück ebenfalls nur bei einem Betrugsversuch. Ein Mann meldete sich telefonisch bei einer 72-Jährigen. Im Display waren am Ende die Ziffern 110 zu sehen. Die Rufnummer des Anrufers war offensichtlich manipuliert worden, um seine Legende als Polizist zu untermauern.
Angeblich wären Kriminelle im Besitz von vertraulichen Unterlagen der Frau geraten. Jetzt gehe es darum, mit ihrer Hilfe den Tätern eine Falle zu stellen. Die rüstige Seniorin witterte Gefahr und legte auf.

Gegen 11:30 Uhr ertönte auf der Straße Wohlgemuthweg das Telefon eines 77-Jährigen. Angeblich sei der Anrufer vom Polizeipräsidium.
Der falsche Kriminalbeamte erzählte wieder die Geschichte, dass zwei Männer festgenommen wurden. Der Telefonbetrüger log weiter, dass die Ermittler in einer Tasche eines Festgenommenen die Adressdaten des Angerufenen fanden. Danach kam der Betrüger zur eigentlichen Sache.
Er fragte nach Geld, Gold und Schmuck. Der Senior ging auf die Fragen nicht ein. Der Anrufer legte auf. Auch in diesem Fall waren im Display unter anderem die Ziffern 110 zu sehen.

Dieses Phänomen, unter einer anderen Telefonnummer anzurufen, nennt sich Call-ID-Spoofing. Die Anrufer nutzen die Möglichkeiten der Internet-Telefonie, um anstatt der Originalrufnummer eine x-beliebige Nummer anzuzeigen.

Die Polizei rät, am Telefon niemals sensible, persönliche Daten preiszugeben oder aufgrund eines Anrufes eine Überweisung oder Abbuchungen zu tätigen. Das Gespräch sollten Sie im Verdachtsmoment sofort beenden. Im Zweifelsfall erkundigen Sie sich bei der entsprechenden Behörde, ob man Sie tatsächlich angerufen hat. Hier sollte man auf gar keinen Fall die im Telefon gespeicherte Nummer auf der Anruferliste wählen. Die Nummer auf einem Telefondisplay ist auf gar keinen Fall eine sichere Identifikationsmöglichkeit. Unter der Notrufnummer 110 wird niemals woanders angerufen!